Ich bin „Resi“ ein Zwerghamstermädchen! Haaa hatschi! Mein Gott, mich hat es erwischt, ich habe eine leichte Erkältung. Na ja, ist ja auch kein Wunder. Ihr fragt warum? Ja, weil ich bis gestern in einer sogenannten „Zoohandlung“ gelebt habe. Hatschi! Dort geht es den ganzen Tag. Türe auf! Türe zu! Ich lebe dort schon eine ganze Weile, mit vielen anderen Tieren zusammen. Aber Hamster sind wir nur zwei. Mein Freund Josef und ich, die Resi. Stellt euch vor, eine Zoohandlung ist der reinste Sklavenhandel. Hier kaufen die Menschen Tiere. Wie ich hierher gekommen bin, weiß ich nicht. Vielleicht bin ich auch hier geboren. Das ist mein Schicksal! Josef ist schon etwas älter und hat mehr Erfahrung. Er meint, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn man verkauft wird. Dann hat man ein schöneres Zuhause und bekommt nicht ständig Schnupfen.Türe auf! Türe zu!
Aber ich habe euch ja erzählt, dass ich bis gestern dort gelebt habe. Jetzt seid ihr neugierig geworden? Hatschi! Stellt euch vor, ich bin verkauft worden! Jaaaaaaaaa, wirklich! Das war so! Türe auf! Und herein kommen zwei Menschenkinder. Er, ganz schön dick! Seine Hamsterbacken waren viel größer als meine, aber er hat ein ganz liebes Gesicht und so schwand meine Angst. Sie, ich kann euch sagen! Schade dass ich ein Mädchen bin. Ooooh la la! Hatschi! Ich dachte mir, die könnten mir gefallen, aber da war ja noch Josef. Eigentlich ist Josef vom Aussehen der "Schönere". Ich musste mir schon etwas einfallen lassen, damit ihre Aufmerksamkeit auf mich fällt. Josef hatte gerade seinen Mittagsschlaf gehalten und war noch nicht richtig munter. Ich aber, ich war mopsfidel und turnte und tanzte, was das Zeug hielt und ich hatte Glück!
Ich sah die Freude der Beiden in ihren Augen und wie sie mir zuschauten. Hatschi! Beide sahen sich an und ihre Wahl, fiel tatsächlich auf mich. Da könnt ihr wieder einmal sehen, dass es nicht immer auf das Äußere ankommt! Ja, dann begann vielleicht ein Durcheinander! Der Zoohändler handelte mit den beiden Menschenkindern einen Preis für mich aus, und ehe ich mich versah, war ich verkauft. Ich wurde in einen Pappkarton gesetzt und was dann losging, war der reinste Horror. Deckel drauf! Türe auf! Türe zu! Hatschi!!! Jetzt habe ich es doch mit der Angst zu tun bekommen. In der Kiste war es dunkel, nichts zum Knappern und kalt war es auch. Nicht einmal von Josef konnte ich mich verabschieden. Was wird wohl jetzt geschehen? Ich zitterte am ganzen Leibe. Das Schlimmste war dieSchaukelei, ich konnte mich nicht auf den Beinen halten. Dann wurde es etwas ruhiger und wärmer, ich glaube ich fuhr Auto. Hatschi! Noch nie war mir soooooooo ängstlich! Türengeklapper! Oh je, jetzt bin ich bestimmt in meinem neuen Zuhause. Auf einmal wurde der Pappdeckel vorsichtig angehoben und ich konnte gleich gar nichts sehen, weil das viele Licht blendete. Eine große Hand packte mich! Da saß ich nun und die zwei Menschkinder schauten mich mit freundlichen Augen an. Meine Angst war wie weggeblasen und ich hörte auf zu zittern. Hatschi! Noch nie habe ich so viel Streicheleinheiten bekommen, das tat gut. Dann wurde ich in mein neues Häuschen gesetzt.
Ich bekam Wasser, Salat, Mais und andere Leckereien. Das könnt ihr euch nicht vorstellen, wie im Schlaraffenland. Dann ging ich in meinem neuen Zuhause auf Entdeckungstour. Meine neuen Eltern haben wirklich an alles gedacht, was wir Hamster so brauchen. Ich baute mir sofort eine Schlafhöhle und schlief ein. Ist ja auch kein Wunder, nach einem solch anstrengenden Tag. Nun bin ich schon 12 Wochen hier und ich fühle mich Hamsterwohl. Wenn es Abend wird und meine Eltern von der Arbeit kommen, nehmen sie mich auf die Hand und geben mir ein warmes und wohliges Gefühl. Nur manchmal ist es ein unpassender Moment, weil ich gerade mal … muss. Ich laufe weg, weil ich aufs Häuschen... muss, aber ich werde immer wieder zurückgeholt. Dabei ist es mir schon passiert, dass ich meiner Mama auf die Hand ge... habe. Na ihr wisst schon! Damit müssen sie einfach leben. Ich hoffe, ich kann bis an mein Lebensende hier bleiben! Dafür tanze und springe ich, damit sie immer viel Freude an mir haben. Ich habe die Beiden sehr lieb gewonnen! Wenn Josef das sehen könnte! Er würde staunen und ich würde ihm sagen, wie Recht er doch gehabt hat. So nun ist meine Geschichte zu Ende. Übrigens, mein Schnupfen ist auch weg. Hatschi!
Türe zu!